Concert Overture No. 2
Je mehr Musik man von Florence Price (1887-1953) hört, desto familiärer wird man mit ihrem Stil und ihrer Sprache. Denn die Wiederentdeckung ihrer Musik ist ein faszinierendes Erlebnis! Die mutige Price war die erste afroamerikanische Komponistin im 20. Jahrhundert, deren Wirken erfolgreich verlief. Sie war eine vollendete Musikerin – gleichzeitig eine virtuose Pianistin und Organistin, eine produktive Komponistin und eine angesehene Pädagogin. Ihr stilistisch umfangreiches Oeuvre umfasst fast vierhundert Werke. Ihre 1. Symphonie war das erste Werk einer Afroamerikanerin, das je in einem Konzerthaus aufgeführt wurde. Die beiden Ouvertüren zeigen ihre tiefen Verbindungen zum Spiritual.
Die erste Hälfte der hier vorliegenden Concert Overture No. 2 (1943) präsentiert drei Miniaturszenen in rascher Folge. Basierend auf den Spirituals „Go Down, Moses“, sowie „Nobody Knows the Trouble I’ve Seen“ und „Ev’ry Time I Feel the Spirit“ ist der musikalische Charakter des Werkes sehr unterschiedlich: Düsternis trifft auf Enthusiasmus. Im zweiten Teil werden die Themen ineinander verarbeitet, bis am Schluss „Go Down, Moses“ überhandnimmt.
Dietmar Rainer hat diese Transkription für symphonisches Blasorchester meisterhaft und so nah wie möglich am Original umgesetzt.