Poco Allegretto
Die Sinfonie Nr. 3 in F-Dur, Opus 90, von Johannes Brahms (* 7. Mai 1833 in Hamburg, † 3. April 1897 in Wien) kann als absolute Musik betrachtet werden, die auf jede programmatische Aussage verzichtet. Die Kernidee dieses Werkes lässt sich auf ein kleines Motiv von drei Tönen reduzieren, wobei sich in der raffinierten Kombination, Umspielung und Variation einmal mehr die Genialität des Komponisten zeigt.
Besonders berühmt ist der dritte Satz der Sinfonie geworden. Normalerweise ist dieser in einer Sinfonie der Romantik als Scherzo angelegt. Brahms brach jedoch mit der üblichen Tradition seiner Epoche und stilisiert eine einfache volksliedhafte Melodie durch kleine Veränderungen zu einem „Valse triste“ mit harmonischen Effekten und einer zutiefst romantischen Orchestrierung. Der Charakter ähnelt so dem eines melancholischen slawischen Walzers und es herrscht eine entspannte Gelassenheit, die höchst kunstvoll in Szene gesetzt ist.
Über die Entstehung dieser Sinfonie weiß man nur, dass sie der 50-Jährige Brahms damals in seinen Sommerferien 1883 in Wiesbaden – und ein bisschen verliebt in eine wesentlich jüngere Frau – fertiggestellt hat.
Die Uraufführung erlebte sie am 2. Dezember 1883 mit den Wiener Philharmonikern unter Hans Richter im Wiener Musikvereinssaal. Der Erstdruck erschien 1884 im Verlag N. Simrock, Berlin.
Interessanterweise gehört genau dieser dritte Satz zu jenen Musikstücken klassischer Musik, die sich sogar weit über den Freundeskreis des Genres allgemeiner Beliebtheit erfreuen.
Sicherlich aus diesem Grund wird das Stück auch von Musikern aus dem Bereich des Jazz und anderer musikalischer Stilrichtungen immer wieder gerne in unterschiedlichsten Arrangements aufgenommen.
Dietmar Rainer hat die hier vorliegende Transkription für Blasorchester meisterhaft, und so nah am Original wie möglich, umgesetzt.